Trallali trallala … Ich sollte echt wieder mehr Sport machen ^^. Beim schwimmen am Freitag kam mir nämlich die Idee für das nächste Kapitel. Zwar kein Knaller (und ich habe auch ein bisschen Text von meiner Website „Über das Schiff“ reingehauen) – aber ne ganz brauchbare Überleitung zum interessanten Teil.
Bin jedenfalls froh, dass es nach wochenlanger, reallife-bedingter Schreibblockade endlich weitergeht!
Dieses WE hab ich schon 6 Seiten geschrieben, insgesamt sind es jetzt 70. Ich fürchte, diesmal knacke ich die 100-Seiten-Marke Oo.
Jetzt fehlt nur noch der Showdown (der viel mit toten Cardassianern, schießwütigen Klingonen, der Interphasen-Tarnvorrichtung und einer blaunen Riesensonne zu tun hat) und ein Abspann mit Cliffhanger (nur soviel verraten: Karthal ergeht es schlecht Oo).
Als „Beweis“ noch ein paar Textproben. Lesen auf eigenen Gefahr – es spoilert a bisserl ^^:
Auszug aus Kapitel 5: „Karthals Entscheidung“
Zitat: |
Karthal sah T’Liza tief in die Augen. Die Vulkanierin verstand tatsächlich, wie sie sich fühlte, und würde sich mit aller Macht dafür einsetzen, dass sie endlich in ihre Heimat zurückkehren konnte. „Was denken Sie: Wie lange würde es dauern, bis der Detapa-Rat und die Sternenflotte sich einig werden? Gibt es überhaupt eine Chance, dass sie mich über die Grenze lassen?“
„Schwer zu sagen“, antwortete T’Liza gedehnt. „Wochen? Monate? Die Mühlen unserer Bürokratie mahlen langsam und auf Cardassia herrscht das blanke Chaos.“
„Wochen und Monate kann ich nicht warten!“ platzte es aus Karthal heraus. „Bis dahin könnte Jorel in der Gosse verreckt sein, unser Haus von Klingonen bombardiert und die Relitek …“ Sie ballte die Fäuste, ihre Lippen zitterten.
„In Sektor 566-A, wo das Klingonische Reich an die Föderation und Cardassia grenzt, wurde das cardssianische Sensorennetz von den Klingonen sehr stark beschädigt“, erwiderte die Vul-kanierin leise. „Wenn man Glück hat, kommt man dort rüber, ohne dass die automatischen Waf-fenplattformen …“
T’Liza hatte keine Chance, ihren Satz zu beenden.
Karthal tat etwas, was sie sich sonst nur im Kampf erlaubte: Sie handelte instinktiv. Ihre Hände reagierten, bevor das Gehirn begriff, was sie gerade tat. Blitzschnell riss sie den Phaser von T’Lizas Gürtel, entsicherte ihn … innerhalb von Sekundenbruchteilen überprüfte sie die Einstel-lung. Betäubung. Sie drückte ab.
T’Liza wollte ihr die Waffe aus der Hand reißen, aber sie war nicht schnell genug. Zu tief in den weichen Kissen der Couch versunken. Zu selbstsicher aufgrund ihrer vulkanischen Kraft und Schnelligkeit. Zu vertrauensselig, um auf das Unerwartete gefasst zu sein.
Sie sank bewusstlos auf die Sofalehne und sah aus, als würde sie schlafen.
Der Alarm heulte los, noch bevor Karthal durch die Tür hechtete.
Sie rannte, was ihre Beine hergaben, doch nach wenigen Minuten versperrten ihr zwei Sicher-heitsleute den Weg. Ein Phaser durchschnitt das matte, künstliche Licht. Karthal warf sich gegen die Wand, der heiße gelbe Strahl zischte nur Zentimeter an ihrem Gesicht vorbei.
Der zweite Phaser traf sie am Bein, ein heißer Schmerz schoss ihren Oberschenkel hoch.
Karthal stürzte. Dennoch stellte sie ihren Phaser auf breite Streuung und schoss. Sie erwischte beide. Die Männer verloren nicht gleich das Bewusstsein, gingen aber japsend in die Knie.
Sie betäubte erst den einen, dann den anderen, sprang auf und lief weiter. Der Schmerz in ih-rem Bein ließ nach, während sie rannte.
Plötzlich tauchten zwei flimmernde Säulen aus dem Nichts vor ihr auf. Sie verdichteten sich zu gelben Sternenflottenuniformen. Sie schoss und zielte daneben, schoss erneut …
Ein Phaserstrahl schnitt sie so scharf, dass ihre Uniform qualmte – aber er kam nicht von den beiden Gestalten vor ihr.
Hastig fuhr sie herum. Hinter ihr waren ganze Fünf!
Karthal warf sich flach auf den Rücken. Das Feuer zischte über sie hinweg. Sie drehte mit zit-ternden aber flinken Fingern an den Einstellungen ihrer Waffe und feuerte.
|
|
Auszug aus Kapitel 6: Captain sucht Crew“
Zitat: |
Von den Nebentischen klang fröhliches Geplapper und Gelächter zu den drei Männern in Ster-nenflottenuniform herüber, dennoch starrte jeder der drei mit finsterem Blick in seinen Drink, als wäre gestern seine Großmutter gestorben. Das traf insbesondere auf den stämmigen, dunkel-häutigen Mann mit den Rastazöpfchen zu, dessen Hand sich zur Faust ballte und zitterte, wäh-rend er leise brabbelnd auf die Organisation schimpfte, deren Uniform er trug.
„Mein Gott, Tygins, Sie sehen aus, als wollten Sie gleich die Einrichtung zertrümmern“, bemerkte der große blonde Mann zu seiner Rechten.
Tygins starrte ihn aus seinen feurigen schwarzen Augen provozierend an. „Und wenn schon? Wer immer diesen Schuppen eingerichtet hat, gehört ausgestopft wie das Viehzeug an den Wänden! Weniger Sinn für Ästhetik als ein Vorta …“
„Würden Sie als Arzt die fachgerechte Vivisektion vornehmen?“ Der kleine dunkelhaarige Mann, der Tygins gegenüber saß, grinste frech.
„Quatsch, Prescott – Vivisektion!“ meinte der große Blonde. „Wer immer diesen Schuppen ein-gerichtet hat, ist längst tot und ausgestopft. Das Restaurant gehört den Siskos schon seit was-weiß-ich wie vielen Generationen.“
„Ach, und Siskos Vorfahren waren Takallianer?“ flachste Prescott.
„Takallianer?“ Dr. Tygins starrte ihn verständnislos an.
„Die stopfen ihre Toten aus – aber Menschen doch nicht!“
Der Blonde, Lieutenant Marc van de Kamp, verdrehte die Augen. „Ja, ja, ich rede Mist. War wohl ein Bier zu viel.“
„Hab eben noch nie einen Takallianer behandelt“, hielt Tygins dagegen.
„Oder ausgestopft.“ Marcs Augen blitzen schelmisch auf und Prescott brach in schallendes Ge-lächter aus.
„Ich hätte nicht übel Lust, jemanden auszustopfen“, grollte Tygins. „Und zwar einen gewissen Chief Admiral!“
„Layton oder Stone?“
„Chief Admiral Stone – pah! Der sollte Stoned heißen! Dienstverpflichtet … was denkt sich der alte Holzkopf nur dabei? Hat man denn hier keine Rechte mehr?“
„Nö“, antworteten van de Kamp und Prescott im Chor. „Eigentlich ist Stone kein Holzkopf“, fügte Prescott hinzu.
„Klar, wir haben ihn noch nicht ausgestopft“, witzelte Marc.
Wieder lachte Prescott so laut, dass sich einige Leute nach ihm umdrehten, und diesmal fiel Tygins sogar in sein Gelächter ein.
|
|
Auszug aus Kapitel 8: „Notruf“
Zitat: |
Intime Beziehungen eines Captains zu einem seiner Führungsoffiziere waren zwar nicht verboten, aber die Admirals würden nicht begeistert sein, wenn sie davon erfuhren. Einige unter ihnen suchten jetzt schon mit der Lupe nach Schwachpunkten, um die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass sie als Captain der Defender eine Fehlbesetzung war.
Damit konnte Lairis umgehen. Was sie wirklich beunruhigte, war die Tatsache, dass ihr aus der Crew dieselbe Skepsis entgegenschlug. Sie musste niemandes Pagh ertasten, um das zu spü-ren. Das Stirnrunzeln des Lieutenants an der zweiten taktischen Station, während sie ihre Rede hielt … das Getuschel zweier weiblicher Ensigns im Korridor … das schadenfrohe Grinsen, wel-ches ein Crewman in Gelb seinem Kameraden zuwarf, als Lairis nach ihrer „Affäre“ mit Jerad gefragt wurde … all das zeigte ihr, dass sie sich in der nächsten Zeit hart durchgreifen musste und sich keine Fehler erlauben durfte.
Ihr trauriger Blick streifte Jerad und sie ahnte, dass es bereits ein Fehler gewesen war, ihn an Board zu holen. Natürlich verdiente Jerad diesen Posten – aber vertrugen sie beide die emotio-nale Belastung, ständig eng zusammenzuarbeiten, ohne sich wirklich nah sein zu dürfen?
Sie sah die Brücke der Defender – diese kühle Sinfonie aus stahlblau, chrome und weiß – und sehnte sich schmerzlich nach dem ruhmlosen, unkomplizierten Leben auf der USS Casablanca.
Lairis war froh, als Fähnrich Pamela Wheeler sie aus ihren trüben Gedanken riss: „Captain, die Defender ist bereit zum Abdocken. Wenn Sie Ihre Starterlaubnis geben, kann’s losgehen.“
„Verstanden, Fähnrich.“
Lairis berührte den Touchscreen, der das Interface an Ihrer Armlehne aktivieren sollte. Damit konnte sie den Befehl zur Startfreigabe per Knopfdruck durch das gesamte Schiff senden. Darü-ber hinaus war das Interface des Captains die einzige Stelle, von der aus die Tarnvorrichtung freigeschaltet werden konnte. Erst nach der Freischaltung erschien die Tarnvorrichtung auf den Statusmonitoren des Maschinenraums und der Taktischen Station.
Doch das Interface blieb stumm. Erst nach zwanzig Sekunden blinkte rote Schrift auf: „Zugriff verweigert“!
Lairis unterdrückte einen Schwall von Flüchen.
„Ist etwas nicht in Ordnung, Captain?“ fragte Prescott.
„Man sollte meinen, dass ein Computer, der so neu ist, einwandfrei funktioniert!“ stieß sie wütend hervor. „Auf der Casablanca wussten wir wenigstens, warum irgendwas kaputt war.“
„Vielleicht ist es nicht kaputt“, gab Prescott zu bedenken.
Lairis wandte sich stirnrunzelnd um. „Commander?“
„Soviel ich weiß, reagiert das Interface auf die DNS des Captains – oder seine Fingerabdrücke – so genau weiß ich das nicht. Jedenfalls ist nicht ausgeschlossen, dass die Konsole noch auf Ed-wardson eingestellt ist.“
„Commander, Sie haben die Brücke“, sagte sie in förmlichem Ton zu Jerad, worauf dieser die Augenbrauen hochzog.
Lairis forderte eine Verbindung mit dem Sternenflottenhauptquartier und verschwand eiligen Schrittes in ihrem Bereitschaftsraum.
Admiral Ross bestätigte Prescotts Vermutung und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeit. „Es ist eine notwendige Sicherheitsmaßnahme“, erklärte er. „Nur der Fingerabdruck des Captains – auf Ihre Veranlassung hin auch der des Ersten und Zweiten Offiziers – kann das Interface aktivieren. Und damit auch die Tarnvorrichtung Feinde, die das Schiff entern, würden sie gar nicht entdecken, wenn sie nicht freigeschaltet ist.“
„Keine Frage, das ist notwendig und sinnvoll – nur leider reagiert die verdammte Konsole nicht auf meinen Befehl!“
„Wie gesagt, es tut mir leid, und unsere Techniker kümmern sich so bald wie möglich darum. Allerdings sehe ich keinen Grund zur Aufregung. Schließlich geht es nur um eine Galavorstel-lung, sozusagen einen zweiten Jungfernflug … Sie wollen doch nicht etwa die Tarnvorrichtung aktivieren, Captain!“ Bei diesen Worten schmunzelte Ross und Lairis‘ Blutdruck schoss in unge-sunde Höhen.
„Kein Grund zur Aufregung, Sir? Bei allem Respekt, ich bin der Captain und habe keinen vollen Zugriff auf den Hauptcomputer! Das ist ein Skandal! Entweder Sie hacken Edwardson einen Finger ab und schicken ihn mir per Expresspost oder wir lösen das Problem auf zivilisierte Weise! Hauptsache, es wird jetzt gelöst. Vorher werde ich nämlich nicht starten.“ |
|