Star Trek – Resistance, Teil 3: „Farben der Gewalt“

Sodele, Teil 3 von Captain Lairis‘ Jugendsünden hat es mittlerweile auf stolze 29 Seiten geschafft. Etwa 10-15 werden es noch und ich hoffe, ich kann meinen geplanten Release-Termin Ende Februar halten!


Worum geht’s diesmal?

Während Tren Gabor und Lairis Ilana versuchen, die Zeit, die ihnen noch bleibt, zu genießen (Sex unter freiem Himmel inbegriffen ^^), fängt sich Yarath’s Verlobter Talis einen gfährlichen Virus ein. Die gute Ilana (immer noch nicht über Niras Tod hinweg) überredet ihre Mitkämpfer, den Kranken zu Jaslan zu schaffen. Das ist ein alter Freund ihrer Mutter, ein Maler, der nebenbei ein umfangsreiches Wissen in Kräuterheilkunde besitzt.
Doch der versponnene Künstler lebt in seiner eigenen, schöngefärbten Welt – und er hütet ein Geheimnis, das die ganze Gruppe in tödliche Gefahr bringt.
Die Rebellen laufen direkt in eine Falle der Cardassianer und Talis gerät in Gefangenschaft.
Hat Lairis einen nicht wieder gut zu machenden Fehler begangen, der zum endgültigen Bruch mit Yarath führt? Oder gelingt die waghalsige Rettungsoperation, die sie und Gabor planen?

Neugierig? Kleiner Vorgeschmack gefällig? ^^

Leseprobe:

Die Chance, abzuhauen, verpassten wir.
Acht flirrende Säulen erschienen plötzlich im Wohnzimmer. Innerhalb einer Sekunde verdichteten sie sich zu cardassianischen Soldaten.
Gabors Reflexe funktionierten ausgezeichnet – meine seltsamer Weise auch. Wir zogen gleichzeitig unsere Phaser.
„Neununddreißig“, zählte er verbissen.
Der Cardassianer, den ich erschoss, zuckte nur kurz, bevor er starb – aber irgendjemand schrie.
Da erkannte ich, dass die Schreie aus dem Nebenzimmer kamen. Zwei cardassianische Soldaten traten durch den Vorhang und zerrten Talis mit sich.
Meine Kehle war auf einmal ganz trocken.
„Lasst mich los, ihr Dreckskerle, lässt mich sofort los!“ schimpfte er immer wieder.
Die Cardis taten ihm diesen Gefallen natürlich nicht. Sie verdrehten ihm mit roher Gewalt den Arm auf dem Rücken, ein Dritter schlug mit dem Gewehrkolben gegen seine Schienbeine und Talis brüllte wie ein verwundetes Tier. Seine Stimme klang wieder so rau und heiser wie im Augenblick seines Grippeanfalls. Er versuchte sich verzweifelt zu wehren aber – geschwächt durch seine Krankheit – hatte er keine Chance.
Arem schoss daneben, weil seine Hand so stark zitterte. Ich verstand, er hatte Angst, Talis zu erschießen … doch ich bin sicher, Talis hatte sich später gewünscht, es wäre so gekommen.
Gabor und ich hatten unsere liebe Not, dem Waffenfeuer dreier besonders schießwütiger Cardies auszuweichen. Ihre Phaserblitze spengten immer wieder Löcher in die Wand, Kalk spritzte uns in die Augen.
Arem keuchte vor Entsetzen laut auf.
Als ich endlich wieder klar sehen konnte, erkannte ich den Grund: Zwei Cardassianer verschwanden in einem Flirren – und Talis mit ihnen. Arems Phaserstrahl durchbohrte wirkungslos die halb transparente Gestalt eines Soldaten.
Jaslan, der bis eben weinend neben Jenarias Leichnam gekauert hatte, schreckte hoch.
Ich werde den Ausdruck seiner Augen nie vergessen: dieses ungläubige Entsetzen, als die Cardies unseren wehrlosen Freund abschleppten … wie ihm endlich ins Gehirn sickerte, was er getan hatte: etwas unvorstellbar Bescheuertes, Verwerfliches … Selbstmörderisches.
Ein Energieblitz, der für Gabor oder mich bestimmt war, traf auf seinen Nacken und kam zu seiner Kehle wieder raus.
Und Yarath? Ich hatte sie noch nie so erlebt: Sie kniete auf dem Boden und starrte mit leerem Blick auf den Fleck, wo ihr Freund eben noch gestanden hatte. Sie war genauso gelähmt, wie Jaslan: Ihre eigene Qual schnitt sie von der Außenwelt ab.
Einer der Soldaten packte sie bei den Haaren und zerrte sie grinsend auf die Füße.
Bei den Propheten – sie wehrte sich nicht einmal! Es schien sie nicht länger zu kümmern, was mit ihr passierte. „Arem, lauf!“ befahl sie matt.
Arem hörte nicht auf sie und versuchte, den Cardassianer von ihr wegzureißen. Doch der hünenhafte Kerl schüttelte den schmächtigen Jungen wie eine lästige Fliege ab. Dabei wurde der Kleiderständer umgeworfen und krachte gegen die Fensterschreibe. Ein Spinnennetz von feinen Rissen durchzog das Glas
Ich versuchte, zu feuern, aber es kam nur ein klägliches Zischen aus meiner Waffe. Mist, nun war auch noch meine Energiezelle leer! Ich hörte Stoff zerreißen, sah, wie der Cardie seinen gesammelten Speichel ins Gesicht meiner Freundin fallen ließ, schnappte mir eine staubige Keramikskulptur und zertrümmerte seinen Schädel. Alle Viere von sich gestreckt, brach der Kerl über Yarath zusammen. Arem rollte den bewusstlosen Mann beiseite und gab ihm einen hasserfüllten Tritt.
„Alles in Ordnung, Yarath?“ fragte Gabor besorgt.
Ein unverständliches Murmeln war die Antwort. Yarath erhob sich mit steifen Gliedern und wischte sich angeekelt mit dem Handrücken über die Wange.
In diesem Augenblick stürmten drei weitere Cardassianer das Haus. Arem nahm Yarath endlich beim Wort und sprang mit einem Satz durch das zersplitterte Panoramafenster des Wohnzimmers. Glasscherben klirrten und Phaser fauchten. Yarath, mit zerzausten Haaren, zerfetzter Bluse und wildem Blick, setzte ihm nach. Das zertrümmerte Fenster, wie ein Maul mit schiefen, spitzen Zähnen, spuckte sie in die Dunkelheit aus.
Aber wo sollten wir hin? Vor uns die Cardassianer, hinter uns eine Sackgasse … Mein Magen rebellierte, als mir der Ernst der Lage klar wurde. Es konnte unser Ende sein!
Dann hatte ich einen Geistesblitz: Ich packte Gabor bei der Hand, stürmte die Treppe hinauf und zog ihn mit mir. „Ilana, da oben sitzen wir in der Falle!“ protestierte er.
„Es gibt einen Baum vorm Dachfenster“, raunte ich ihm zu.
Eine Disruptorsalve setzte das Treppengeländer in Brand und die Härchen auf meinen Armen fingen an, zu kokeln. Gabor schrie und ich fragte mich voller Sorge, wie schwer er wohl verletzt war. Atemlos erreichten wir die Dachkammer. Gabor fegte einen Stapel Gemälde beiseite, riss er das Fenster auf, hechtete hinaus und bekam einen kräftigen Ast zu fassen. Als ich ihn von hinten sah, erschrak ich: Ein Phaser hatte ihm die rechte Lende und die halbe Gesäßbacke verbrannt. Das tat sicher scheußlich weh!
„Jetzt weiß ich, was Feuer unterm Hintern bedeutet“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Hätte der Mistkerl tiefer gezielt, müsstest du dir nen neuen Verlobten suchen.“
Ich setzte ihm nach, flog durch die Luft, griff nach dem Ast … und erwischte gerade Gabors Bein. Es war zum Glück sein unverletztes.
Für eine schreckliche Sekunde glaubte ich, er würde den Ast loslassen.
„Halt dich gut fest!“ zischte er mir zu.
Wir hingen mindestens zehn Meter über dem Boden, alle Schwerkraft dieses Planeten zerrte an mir, an uns, an Gabor … ich war Gabors Klotz am Bein … beinahe hätte ich hysterisch aufgelacht. Mir war ganz schwindelig vor Adrenalin, ein Insektenschwarm kreiste in meinem Kopf. Kein stabiler Ast in meiner Nähe.
Ich hörte das Knarren der Dielen im Atelier.
Oh nein, die Cardies! Sie würden uns vom Baum schießen wie lissepianische Moorhühner! Ich konnte mich nicht länger an Gabor festhalten, konnte es nicht verantworten …
Er japste erschrocken, als ich losließ, und blickte fassungslos nach unten. Ich erwischte jedoch einen Ast unter mir und hangelte mich durch das Geäst des Baumes wie ein Primat. Die Dunkelheit und das dichte Blätterwerk verbargen mich vor den Augen der Cardassianer. Ich konnte nur hoffen, dass sie vollauf mit Schießen beschäftigt waren und gerade keine Tricorder benutzten. Leider sah ich auch nicht, wo Gabor steckte, und das beunruhigte mich.
Dann hörte ich Stimmen und schwere Schritte und mir wurde ganz klamm in der Magengegend. Hier draußen waren also noch mehr Cardassianer … Hätte ich mir denken können, ich Dummbeutel!
Aber was wäre die Alternative gewesen? Brav im Haus warten, bis wir erschossen wurden? Oder verhaftet, wie Talis? Ich unterdrückte ein Schluchzen, als ich an ihn dachte. Hoffentlich hatten Yarath und Arem wenigstens ein sicheres Versteck gefunden!
Ich presste mich gegen den Baumstamm und überlegte, was ich tun sollte. Runterklettern und flüchten? Hier oben ausharren und hoffen, dass mich der Feind nicht entdeckt? Auf Gabor warten? Erschien mir alles ziemlich riskant.
Ein penetranter Geruch stieg mir in die Nase. Holzkohle … Rauch … Was, um Himmels Willen … Die Cardies würden wohl kaum eine Grillparty feiern, wenn sie Rebellen jagen mussten.
Es war Feuer – direkt unter mir! Flammen züngelten die Rinde des Baumes hoch. Eine war heiß und gelb und erwischte beinahe meinen Fuß. Ich erschrak so heftig, dass ich fast abgerutscht und gefallen wäre. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie fackelten einfach den Baum ab! Aber ich hatte mich geirrt: Ein gleißender Lichtstrahl schnitt sich quer durch den Stamm. Ein Disruptor! Sie fällten den Baum mit einem Disruptor!
Der Baum verharrte noch eine Sekunde zitternd auf dem Fleck – dann stürzte er mit rasender Geschwindigkeit um. Ich verlor den Halt und landete irgendwo im Gebüsch. Harte, trockene Zweige rissen mir an mehreren Stellen die Haut auf und ich presste die Zähne fest aufeinander, um nicht zu schreien. Sonst hätten mich die Cardies gleich entdeckt.
Ihre Schritte klangen verdammt nah … Scheiße, sie kamen immer näher! Es hatte keinen Zweck mehr, zu fliehen.
Ich wurde unsanft aus dem Gebüsch gezerrt und war umringt von fünf hohnlachenden Löffelköpfen. Am liebsten wäre ich auf der Stelle tot umgefallen.
Ein cardassianischer Soldat mit Muskeln wir Luftballons und einen ganzen Kopf größer als ich hielt meine Arme im Schraubzwingen-Griff. Ich versuchte, mich loszureißen, ihm wenigstens in die Weichteile zu treten … aber so, wie er mich umklammert hielt, war das unmöglich. Ich dachte wieder an Talis und mir war ganz elend zumute.
„Na, wen haben wir denn da …“ schnarrte einer der Soldaten.
Ein anderer zog seinen Disruptor und seine Augen funkelten mordlustig. „Sag hallo zu deinen Propheten, du Made!“

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